Im Rahmen ihrer beeindruckenden Einzelausstellung „The Life of Forms“ im Divan – Das Arabische Kulturhaus in Berlin, leitete die katarische Künstlerin Mashael Al Hejazi am Samstag, dem 24. Mai 2025, einen ebenso eindrucksvollen wie lehrreichen Workshop, der tiefere Einblicke in ihre künstlerische Praxis und Philosophie bot.
Der Workshop stand ganz im Zeichen der Cyanotypie – einer historischen fotografischen Technik, die Al Hejazi meisterhaft einsetzt, um Erinnerungen, Natur und kulturelles Erbe sichtbar zu machen. In einer konzentrierten, zugleich aber offenen und inspirierenden Atmosphäre führte sie die Teilnehmenden durch die theoretischen und praktischen Aspekte des Prozesses. Vom Umgang mit lichtempfindlichem Papier über die Auswahl geeigneter Pflanzen bis hin zur Belichtung und Entwicklung der Bilder – Schritt für Schritt wurde das Zusammenspiel von Natur und Technik greifbar und erfahrbar.
Besonders beeindruckend war, wie Al Hejazi die Cyanotypie nicht nur als handwerkliches Verfahren vermittelte, sondern als künstlerisches Medium mit tiefer emotionaler und kultureller Bedeutung. Im Dialog mit den Teilnehmenden sprach sie über die symbolische Kraft von Wüstenpflanzen, über Erinnerung als Widerstand und über die Rolle von Kunst bei der Bewahrung kultureller Identität.
Für viele Teilnehmende war es das erste Mal, dass sie mit der Cyanotypie in Berührung kamen – und dennoch entstanden in kurzer Zeit sehr persönliche, ausdrucksstarke Werke. Die Teilnehmenden brachten eigene Objekte oder Pflanzen mit oder ließen sich von Al Hejazis Sammlung inspirieren. So entstand ein kreatives Miteinander, das weit über eine rein technische Einführung hinausging.
Der Workshop wurde durch die offene Art der Künstlerin und den respektvollen Austausch zwischen den Kulturen geprägt. Er machte nicht nur die poetische Tiefe von Al Hejazis Werk erfahrbar, sondern zeigte auch, wie Kunst als gemeinschaftlicher Prozess Brücken schlagen kann – zwischen Menschen, Generationen und Lebenswelten.
Ein herzlicher Dank geht an Mashael Al Hejazi für diesen bereichernden Einblick in ihre künstlerische Welt. Der Workshop war nicht nur eine Einführung in eine Technik, sondern ein intensives Erleben der „Lebensformen“ ihrer Kunst – voller Sinnlichkeit, Wissen und Verbundenheit.