Schützallee 27-29
14169 Berlin
T.: +49 30 303 227 201
E-Mail: kontakt@derdivan.org
Ort / Venue: Der Divan – Arabic Culture House,
Schützallee 27-29, 14169 Berlin Zehlendorf
Eröffnung / Opening: Oct. 22, 3–6pm
Einführung / Introduction: Isabelle Meiffert, Kuratorin / Curator
Special guest: Ronny Blaschke, Journalist, Buchautor / Journalist and Book author
Öffnungszeiten / Opening Hours: Oct. 23 – Jan. 8*, Mi–So / Wed–Sun, 2–6pm
*Geschlossen an Weihnachten, Silvester, Neujahr / Closed on Christmas, New Year‘s Eve and New Year
Bitte anmelden unter / Please sign up at: events@derdivan.org
Auf vier Etagen werden medienübergreifende Arbeiten von international bekannten sowie aufstrebenden Künstler:innen und Amateur:innen zum Thema Fußball präsentiert. Ihre Werke zeigen die globale Begeisterung für den Sport und reflektieren Themen wie Gender, Vielfalt und Machtstrukturen unter anderem kritisch. Die Ausstellung erzählt nicht nur den beeindruckenden und empowernden Aspekt der Geschichten legendärer Fußballspieler:innen, sondern betont vor allem die Art und Weise, wie Straßenfußball überall auf der Welt und in allen Altersgruppen gespielt wird.
Künstler:innen / Artists
Soufiane Ababri, Abbas, Forough Alaei, Maha Al Badr, Pastor Abraham Bangura, Petra Cortright, Tony ElKhoury, Leo Fitzmaurice, Heiner Franzen, Lubaib Gazir, Sumaira Inayat, Sushanti Kumari, Anthony Lappé, Samantha Mewis, Oak (Allen Seif), Fernanda Pinilla, Amélie Scotta, Shannon Siegel, Diego Virgen, Judi Works und Deniz Zagli.
Der Künstler und ehemalige Fußballspieler Diego Virgen hat eine ortsspezifische, interaktive Installation geschaffen, die den mediatisierten Moment des Jubels nach einem Tor aufgreift: Eine Rasenecke im öffentlichen Raum vor der Villa wird durch Kreidestreifen und eine Fahne zur Ecke eines Fußballfeldes. Wie würden Sie ein Tor feiern? Die Besucher:innen werden aktiviert, selbst zu performen.
Andere Arbeiten widmen sich Antihelden, wie das Video Günter Netzer nach dem Elfmeter von Heiner Franzen und die Serie von Zeichnungen Bedwork – Anti Hero von Soufiane Ababri, die das Männerbild im Fußball hinterfragen. Andere Arbeiten beleuchten die kommerziellen Interessen hinter dem Sport: Die fortlaufende Serie Post Match von Leo Fitzmaurice besteht aus gefundenen Zigarettenschachteln, die zu Fußballtrikots gefaltet wurden. Ihre Markenlogos erinnern an die Auftritte der Sponsoren auf den Trikots der Spieler:innen. Die Bedeutung der einzelnen Spieler:innen scheint hinter den sonst wenig sichtbaren Strukturen zu verschwinden.
Die Fotoserie Zeinab von Forough Alaei zeigt einen weiblichen Fußballfan, der sich als Mann verkleidet, um seine Lieblingsmannschaft im Stadion im Iran anfeuern zu können, obwohl es Frauen damals verboten war, Fußballspiele in Stadien zu besuchen.
Zudem ist eine Auswahl von empowernden Amateur:innen-Fotografien zu sehen, die Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, Körpers und sozialer Klasse zeigen, die an unterschiedlichsten Orten auf der ganzen Welt Fußball spielen. Zwei Serien stammen von Maha Al Badr, einer 15-jährigen fußballbegeisterten jungen Frau aus Katar, sowie von Lubaib Gazir, der ursprünglich aus Indien stammt, aber seit vielen Jahren in Katar lebt und arbeitet. Gazirs Serie zeigt Fußballspieler:innen in verschiedenen Stadtansichten wie an der Küste, vor Wolkenkratzern und in den Arbeitervierteln von Doha.
In dem kurzen Animationsfilm von Deniz Zagli werden viele verschiedene Facetten Katars und seiner Geschichte dargestellt, kontextualisiert und mit einer Prise Humor versehen. Es wird aber auch die starke Kritik des Westens an den Bedingungen, unter denen die 22. Fußball-Weltmeisterschaft vorbereitet wurde, berücksichtigt. Vor einem Jahr hat das Berliner Forum Deutsch-Golfischer Dialog e.V. die aktuelle Situation in Katar kritisch mit Menschenrechtler:innen, Sportexpert:innen und Journalist:innen diskutiert. Eine Dokumentation dieses Gesprächs ist in der Ausstellung zu sehen.
Die Ausstellung wird kuratiert von Isabelle Meiffert.
Der Divan – das Arabische Kulturhaus ist eine Kooperation zwischen den 21 arabischen Ländern. Es wurde von der Botschaft von Katar gegründet und ist in seinem Kulturprogramm unabhängig. Es hat die Vision, die deutsche und arabische Kultur einander näher zu bringen. Sein Ziel ist es, die arabische Kultur in der deutschen Gesellschaft sichtbarer zu machen, insbesondere in den Bereichen bildende Kunst, Musik, Literatur und Film, sowie den arabisch-deutschen Dialog durch kulturelle Aktivitäten zu fördern. Der Divan wurde 2017 vom damaligen deutschen Außenminister Sigmar Gabriel und seinem katarischen Amtskollegen eröffnet. In der neu renovierten Villa in Berlin Zehlendorf findet ein internationales Kulturprogramm statt.